Reflexionsräume spielen eine wichtige Rolle im Qualitätsmanagement. Sie bieten den Fachkräften die Möglichkeit, ihre Arbeit kritisch zu hinterfragen, zu evaluieren und kontinuierlich zu verbessern. Reflexionsräume finden regelmäßig und strukturiert statt. Sie fördern die offene Kommunikation, das Lernen voneinander und die kontinuierliche Anpassung der Arbeitsweisen an sich ändernde Bedürfnisse und Herausforderungen.
Reflexionsräume sind:
- Teamsitzungen
- kollegiale Beratung
- Supervision
- Fortbildungsangebote
In den Teamsitzungen, die den jeweiligen Strukturen der Angebote unterliegen, wird darauf geachtet, dass ausreichend Reflexionsräume geboten werden, um aktuelle Geschehnisse in den Hilfeprozessen zu besprechen. Reicht die Zeit im Rahmen der Teamsitzung nicht aus, werden diese Themen notiert und mit in die kollegiale Beratung oder Supervision zu genommen.
Kollegiale Beratungen finden mit oder ohne Leitungskräfte statt. Kollegiale Beratung ist eine Methode der Fallberatung im Team nach einer festgelegten Vorgehensweise. Sie unterscheidet sich vom Fallgespräch mit der Leitungskraft oder einer anderen Fachkraft. Wer an der kollegialen Beratung teilnimmt und wann diese stattfindet, ist abhängig vom Bedarf des Einzelfalles.
Jedes Angebot plant kollegiale Beratung und Fallgespräche regelhaft ein. Die Häufigkeit ist angepasst an die Struktur und dem Angebot.
Handreichungen und Formulare: Leitfaden zur Vorbereitung von kollegialer Beratung
Ergänzt wird die interne kollegiale Beratung durch die Kooperation des Trägers und seiner Mitarbeitenden mit externen Angeboten (z.B. Strohhalm e.V., Kind im Zentrum, Präventionsbeauftragte der örtlichen Polizei). Die Kooperation bezieht sich auf konkrete Fallkonstellationen, auf Vorfälle während des Hilfeprozesses oder auf die Weiterentwicklung der Standards.
Die regelmäßige Teilnahme an den Supervisionen für alle Fachkräfte verpflichtend. Die Supervision wird von externen Fachkräften durchgeführt. Supervisionen können sowohl fall- als auch teambezogen sein. Im Bedarfsfall kann eine Fachkraft Einzelsupervision erhalten. Diese Supervisionen werden mit der Leitungskraft abgestimmt. In der Regel werden spätestens nach zwei Jahren die Supervisor:innen gewechselt.
Auch bei Fortbildungen können Reflexionsräume geschaffen werden, beispielsweise bei Analysen von Fallbeispielen, beim Erfahrungsaustausch oder durch Verbindung von Theorie und Praxis.